Der Glaube an himmlische Beschützer vereint die Anhänger verschiedener Religionen und Kulturen. Doch existieren diese übernatürlichen Wesen wirklich, die uns vor Gefahren bewahren sollen?
Es gibt unzählige Theorien zur Existenz von Schutzengeln, was auf unsere vielfältigen religiösen und kulturellen Prägungen zurückzuführen ist.
Diese Vielfalt an Interpretationen erstreckt sich über verschiedene Religionen und Kulturen. Die monotheistischen Weltreligionen wie das Judentum, Christentum und Islam kennen den Glauben an Himmelsboten als Beschützer der Menschen.
Doch nicht nur in religiösen Schriften spielen Engel eine Rolle. Bereits in frühen Zeiten glaubten Menschen weltweit an geisterhafte Wesen oder Geisterwesen, die ihnen beistanden.
Die griechische Mythologie kannte den „Daimon“, der als persönlicher Begleiter angesehen wurde – ähnlich dem Konzept des heutigen Schutzengels.
Auch im alten Rom wurden Geister wie Laren oder Penaten verehrt, die für den Schutz von Familien zuständig waren. Zudem hatte jeder römische Mann seinen eigenen „Genius“ als persönlichen Schutzgeist.
In nordischen Mythen spielten Fylgien eine ähnliche Rolle wie unsere Vorstellung von Engeln heute: Sie begleiteten Kinder ab ihrer Geburt als schützende Geister.
Im Buddhismus sind Bodhisattvas bekannt, welche Suchenden Hilfe leisten sollen – vergleichbar mit unseren Vorstellungen von Engeln als Retter in der Not.
Engel finden auch Erwähnung im Alten Testament des Judentums sowie im Talmud. Im Islam gelten Engel sogar als Boten Allahs für Prophet Mohammed.
Schließlich nehmen auch im Christentum Schutzengel einen wichtigen Platz ein – sie wachen über jeden einzelnen Menschen zu seinem Wohl.
Das Fest des Erzengels Michael am 2. Oktober wird in der katholischen Kirche gefeiert – es ehrt ihn als Beschützer von Krankheiten bis hin zu See-und Handelsmännern.
Jedoch bleibt das Aussehen dieser himmlischen Wesen bis heute ein Mysterium mit widersprüchlichen Darstellungen vom gruselig Riesenhaften zum pummelige Kindchen englein . In verschiedenen Epochen variierte ihr Erscheinungsbild stark; mal furchteinflößend starr blickend , dann wieder kindhaft pausbäckig .
Trotz ihres unterschiedlichen Äußeren galten Engel jedoch immer schon mächtig und ehrfurchtsgebietend , so dass allein ihre bloße Anwesenheit oft genügte um : „Fürchtet euch nicht!“ ausdrücken können“.
Retter in schwierigen Zeiten
In der Bibel gibt es sogar Abschnitte, die den Engeln dämonische Fähigkeiten zuschreiben. Der Sieg des Erzengels Michael über den gefallenen Engel Luzifer zeugt von seiner beeindruckenden Stärke. Im Buch Genesis werden auch Cherubim große Macht zugesprochen. Obwohl sie die Schutzengel des Lichts sind, bewachen sie mit ihren Flammenschwertern das Tor zum Paradies und haben somit die Aufgabe, Adam und Eva als Sünder daran zu hindern, zurück ins Paradies zu gelangen.
Die Vorstellungen von Schutzengeln können sehr unterschiedlich sein. Dennoch haben sie viele Gemeinsamkeiten: Sie sind himmlische Wesen in Verbindung mit dem Schöpfer und verfügen daher über Kräfte jenseits menschlicher Maße.
Engel sind unsichtbare Kreaturen, die uns Menschen auf unserem Lebensweg begleiten und unsere spirituelle Entwicklung überwachen. Leider können sie uns nicht immer vor schlechten Erfahrungen bewahren, da wir diese für unser Wachstum benötigen. Sie stehen jedoch an unserer Seite in Gefahrenmomenten und dürfen nur eingreifen, wenn es im kosmischen Plan erlaubt ist.
Dies erklärt auch warum Engel Unfälle geschehen lassen oder Unglücke nicht verhindern: Sie müssen diese Prüfungen zulassen damit Menschen innere Reife und seelisches Wachstum erreichen können. Die Schutzengel tragen also auch eine Verantwortung für unseren Reifungsprozess.
Viele Menschen glauben fest daran, dass himmlische Heerscharen tatsächlich existieren. Die Vorstellung von schützenden Wesen hat etwas Tröstliches an sich. Der Glaube an Schutzengel ist vor allem in der Volksfrömmigkeit Mitteleuropas weit verbreitet. Engelmotive findet man nicht nur auf Altären und Grabsteinen, sondern auch auf Alltagsgegenständen wie Tellern, Tassen oder Servietten.
Die himmlischen Beschützer finden sich auch in vielen Redewendungen wieder: Wenn jemand knapp einem Unfall entkommt, sagt man „er hatte einen Schutzengel“. Und in gefährlichen Momenten ermutigt man sich mit dem Satz „man kann sich auf seinen Schutzengel verlassen!“.
Es mag zwar nicht möglich sein, Schutzengel als physische Wesen wahrzunehmen, aber es gibt viele Menschen, die von Begegnungen mit Engeln berichten können. Sie behaupten Kontakt zu ihrem Schutzengel gehabt zu haben – ihn vielleicht sogar gehört, gesehen oder gespürt zu haben. Manche beschreiben Engel als helles Licht das ihre Augen blendet.
Einige sind davon überzeugt dass ihr Schutzengel immer an ihrer Seite ist und spüren seine Anwesenheit in bestimmten Situationen durch eine Handberührung oder ein mächtiges und dennoch beruhigendes Gefühl.
Derzeit wird vermehrt über Engel und Schutzenegln berichtet und geschrieben. Das könnte einerseits darauf hindeuten dass Menschen spirituellen Themen wieder mehr Aufmerksamkeit schenken möchten. Andererseits könnte es ein Zeichen dafür sein dass die Leute verstärkt Hilfe „von oben“ erhoffe müssen weil sie immer schwerer zurechtkommen …