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Interview mit dem Erzengel Gabriel

Was in der heutigen Zeit nicht stimmt und wie wir die Welt zu einem besseren Ort machen könnten, skizziert der geflügelte Himmelsbote in einem imaginären Gespräch.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten die Chance, mit den himmlischen Scharen zu kommunizieren! Was würden die Engel wohl zu den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen unserer Tage sagen? Es ist natürlich nicht möglich, Engel zu befragen, aber träumen wird ja noch erlaubt sein! Was würden sie auf aktuelle Fragen antworten? Wenn wir uns die Freiheit nehmen, ein solches Interview in Gedanken durchzuspielen: Warum nicht mit dem Erzengel Gabriel?

Der Erzengel Gabriel ist als Gottes Bote und Nachrichtenüberbringer bekannt. Er ist der Engel der Verkündigung und Mittler zwischen Himmel und Erde. In dieser Funktion unterstützt er die Menschen, ihre Träume und Visionen richtig zu interpretieren und Geheimnisse zu enthüllen. Im Judentum führt er die Cherubim und Seraphim an und schützt die Stämme Israels. Im Christentum bewacht er das Paradies und kündigt Maria die Geburt Jesu an. Und im Islam übermittelt er den Koran an den Propheten Mohammed, da er ja der Botschafter Gottes ist.

Gabriel, dessen Name „die Kraft Gottes“ bedeutet, wird auch als Beschützer der Schreiber, Boten und Diplomaten angesehen. In der christlichen Ikonographie trägt er oft eine Fackel, eine Lilie oder einen Olivenzweig. Bisweilen wird er als weibliches Wesen dargestellt. Wie könnte ein Interview mit Erzengel Gabriel ablaufen? Vielleicht so:

Seit Talmud, Bibel und Koran ist viel Zeit vergangen. Ist der technische Fortschritt der letzten Jahrhunderte ein Vorteil für die Menschheit oder wäre es besser, das Entwicklungstempo zu verlangsamen?

Wissen ist weder gut noch schlecht. Es wird zur Plage, wenn es missbraucht wird, um Schaden anzurichten. Wird es jedoch zum Wohle der Allgemeinheit und der Schöpfung eingesetzt, kann es ein Segen sein. Die Menschheit darf allerdings nie den Fehler begehen, ihr Wissen zu überschätzen. Wer wenig weiß, glaubt alles zu wissen!

Das wirft die Frage auf, ob der Mensch genug weiß über das, was er erschafft und noch erschaffen wird. Sollte er sich nicht mehr Gedanken darüber machen, was er tut?

Der Mensch neigt zur Arroganz. Er nimmt an, dass er alles, was er für möglich hält, auch umsetzen sollte. Nur weil er Veränderungen bewirkt, bedeutet das nicht, dass er das Verantwortungsbewusstsein hat, um deren Folgen zu berücksichtigen. Er sollte öfter an künftige Generationen denken und sich bemühen, ihnen eine lebenswerte Umwelt zu übergeben.

Könnte ein stärkeres Verantwortungsbewusstsein der Menschheit auch helfen, politische Konflikte zu vermeiden und Kriege zu verhindern?

Der Mensch ist leider kein friedliches Wesen. Er kann nur friedlicher werden, wenn er danach strebt, im Einklang mit dem Kosmos und allen Lebensformen zu leben. Er sollte versuchen, die Zusammenhänge zu erkennen. Der Mensch muss das große Ganze begreifen und sich des Wertes jedes Lebewesens bewusst werden. Erst dann wird er erkennen, dass es höhere Ziele gibt als vorübergehende politische Erfolge oder einen schnöden Zuwachs an Macht.

Dieser Zuwachs an Macht ist oft untrennbar mit dem Streben nach Reichtum verbunden. Gibt es eine Möglichkeit, aus dem Teufelskreis aus Neid und Gier zu entkommen?

Wenn der Mensch von Reichtum spricht, meint er meistens finanziellen Wohlstand. Es ist keine Sünde, ein gutes Leben führen zu wollen – solange das nicht auf Kosten anderer realisiert wird. Die Schöpfung bietet genügend Ressourcen, sodass für niemanden Mangel herrschen müsste. Wenn aber einige wenige diese Güter horten, dann fehlen sie an anderer Stelle. Die Menschen müssten erkennen, dass wahre Reichtum im Einklang mit dem himmlischen Plan liegt. Dann werden sie auch bereit sein, den Wohlstand gerecht zu verteilen. Und dann wird keinem, der seinen Beitrag leistet, sein Anteil mehr verwehrt bleiben.

Mit dem Fortschritt hat der Glaube in vielen Teilen der Welt an Bedeutung verloren. Wird diese Entwicklung nicht kritisch gesehen?

Viele Menschen glauben, dass Wissen und Glaube einander ausschließen. Das ist ein großer Fehler! Wissen ist eine Sache des Verstandes, der Glaube hingegen des Herzens. Wer auf sein Herz hört, verliert seinen Glauben auch in Zeiten des technischen Fortschritts nicht. Dabei spielt es keine Rolle, wie er ihn nennt. Manche nennen ihn Religion, andere Spiritualität, wieder andere Einssein mit der göttlichen Ordnung.

Seit es Religionen gibt, gibt es auch Religionskriege. Wie ist Gewalt im Namen des Glaubens zu beurteilen?

Es gibt nur einen Gott und ein Paradies und die verschiedenen Religionen sind nur unterschiedliche Wege zu Gott. Daher ist es nicht wichtig, welchen Weg jemand wählt, solange das Ziel dasselbe ist! Wer allerdings nur über den richtigen Weg streitet, der wird dieses Ziel aus den Augen verlieren …

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