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Interview mit Erzengel Haniel

In einer fiktiven Unterredung erzählt uns der Engel der „Gnade Gottes“, wie er die aktuellen Probleme und die wachsende Gefahr eines großen Krieges sieht.

Der Erzengel Haniel, auch bekannt unter den Namen Aniel, Anael oder Phaniel, wird in der Katholischen Kirche selten erwähnt. Sein Name bedeutet so viel wie „Ruhm Gottes“, „Gnade Gottes“ oder „Herrlichkeit Gottes“. In der Tradition der Kabbala wird Haniel jedoch häufiger erwähnt. Als ein Engel der Spiritualität bringt er Licht ins Dunkel und fördert die Harmonie unter den Menschen. Er schenkt ihnen Weisheit und Ausdauer. Und er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frieden und Nächstenliebe sowie Bewusstsein und Selbstverantwortung zu fördern. Haniel hilft den Menschen in schwierigen Situationen und bekämpft deren geistige Trägheit sowie Unentschlossenheit. Stellen wir uns vor, Haniel würde uns ein Interview gewähren: Was würde er uns wohl mitteilen wollen?

Sie fördern das verantwortungsvolles Denken und Handeln. Wie ist es damit denn in unseren Tagen bestellt?

Seit tausenden von Jahren beobachte ich das menschliche Treiben auf der Erde und muss gestehen, dass ich nicht erfreut bin über das, was ich da sehe. Wärt ihr verantwortungsbewusster, so gäbe es wohl mehr Nächstenliebe und weniger Kriege auf eurer Welt. Wieder und wieder töten die Menschen einander – und das ohne jegliches Mitleid. In der modernen Zeit habt ihr Waffen entwickelt, die massive menschliche Verluste verursachen können. Und nicht nur das: Sie zerstören auch die Fauna und die Flora eures wunderbaren Planeten. Nur wenige sind sich der Tatsache bewusst, dass jeder Einzelne von euch verantwortlich ist, die Menschheit vor einem möglichen Atomkrieg zu bewahren. Das ist die furchtbare Tragödie eurer aktuellen Lebenssituation!

Was kann jeder Einzelne denn gegen die Machthaber tun, welche die falschen Entscheidungen treffen?

Dieses Argument kann ich nicht akzeptieren. Es ist nicht wahr, dass nur eine Handvoll Menschen an der Spitze über Krieg und Frieden entscheidet. Und es stimmt auch nicht, dass der Rest machtlos ist. Jeder Einzelne von euch trägt Verantwortung für die Geschehnisse auf der Erde und jeder Einzelne kann auch etwas bewirken!

Das Volk hat doch nichts zu sagen, wenn zwischen Krieg und Frieden entschieden wird. Wie sollte die Bevölkerung denn das anstellen?

Der Glaube an die Machtlosigkeit ist eine der schlimmsten Selbsttäuschungen der Menschheit! Auf diese Weise versuchen Bürger, sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Die psychische Verfassung der Bewohner spielt eine sehr große Rolle bei der Entscheidung, welche Führungskräfte an der Spitze stehen. Es macht einen großen Unterschied, ob die Bevölkerung den Regierenden folgt oder nicht! Man kann sich nicht auf die Spitzenpolitiker ausreden, sondern muss sich fragen, wer diese Menschen gewählt hat – und wer ihnen gehorcht!

Was bringen diese Fragen aber, wenn das Volk ohnehin nicht handeln kann?

Wer fragt, der wird Antworten finden, und wer erkennt, der wird handeln. Ihr seid ja so stolz auf eure Zivilisation, aber ihr habt keine echte Kultur. Ihr müsst aktiv daran arbeiten, eure Zivilisation in eine Kultur zu verwandeln! Dafür habe ich nur einen Ratschlag: Ihr müsst die Bewusstseinserweiterung vorantreiben! Dann werdet ihr erkennen, dass das äußere Bild eurer Gesellschaft zwar attraktiv ist, aber trügerisch! Diese schockierende Erkenntnis wird euch aus eurem sozialen Dämmerschlaf aufwecken …

Wie soll diese Bewusstseinserweiterung beginnen und wer soll sie denn einleiten?

Die Bereitschaft für Krieg oder Frieden hängt bei einem Menschen stark von den Einflüssen ab, die in seiner Kindheit auf ihn wirkten. Ein Kind, das unterdrückt und nicht als gleichberechtigt betrachtet wird, weil das Gesetz des Stärkeren gilt, kann geistig nicht wachsen. Es gerät in einen Zustand der Demütigung und Verbitterung, in dem es sich einfach wehrlos vorkommt. Dies ist der Ursprung der Kriegsbereitschaft. Es ist äußerst schwierig, sich von einer autoritären Erziehung zu emanzipieren und zu distanzieren …

Es ist also eine Frage der Erziehung, ob die Kriegsbereitschaft künftiger Generationen größer oder kleiner ist?

Ja, zu den zentralen Dingen, die Eltern und Lehrer einem Kind beibringen müssen, gehört das Erkennen von Werten. Kinder brauchen schließlich nicht nur körperliche, sondern auch geistige Nahrung, denn bekanntlich lebt der Mensch nicht vom Brot allein! Leider gibt es heute vielfältige und äußerst raffinierte Manipulationsformen, die Menschen dazu bringen, wegzusehen und Versager als Oberhäupter zu akzeptieren. Ein in sich gefestigter Mensch wird sich nicht so leicht manipulieren lassen!

Oft haben die Erziehungsberechtigten aber selbst kaum Wertvorstellungen. Wie könnten sie da Werte vermitteln?

Das ist ein sehr wichtiges Thema. Selbstverständlich müssen zuerst die Eltern bestimmte Werte vertreten und diese auch ihren Kindern vermitteln wollen. Leider gibt es kaum noch etwas, wofür sich die Leute heute begeistern. Eltern kommen erschöpft von der Arbeit heim und haben weder Zeit noch Energie für ihre Kinder. Das daraus erwachsende Schuldgefühl wird mit materiellen Gütern kompensiert. Dies ist jedoch nicht die Basis für eine gesunde geistige und seelische Entwicklung. So geht es in der Gesellschaft immer seltener um die psychischen, sondern bloß noch um die finanziellen Werte. Das Anhäufen von Gütern wird zu einer Art Götzenbild. Und daraus entsteht der Neid, der in weiterer Folge zum Krieg führt …

Welchen Rat würden Sie uns also geben?

Seid tolerant, besonnen und gewaltlos! Lernt, anderen zu vergeben und sie so zu akzeptieren, wie sie sind. Und lasst nicht zu, dass Menschen an die Macht kommen, die andere aufhetzen und Krieg propagieren!

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